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Klassische Nahrungsmittelallergie (IgE-vermittelt)

Bei der klassischen Nahrungsmittelallergie handelt es sich um eine gegen Nahrungsmittelproteine gerichtete und durch IgE-Antikörper vermittelte Typ I-Allergie. Hierbei geht der eigentlichen allergischen Reaktion immer eine Sensibilisierungsphase voraus, in deren Verlauf der/die Betroffene noch keinerlei Symptome aufweist. Die Freisetzung exzessiver Mengen an allergenspezifischem IgE (sIgE) stellt ein zentrales Ereignis einer Allergie dar.

Symptome der klassischen Nahrungsmittelallergie

Die typischen Symptome der Typ I-Allergie sind z. B.

  • Kontraktion glatter Muskelzellen
  • Schleimsekretion
  • Schwellung
  • Juckreiz
  • Rötung
  • Schmerz
  • lebensbedrohende anaphylaktische Reaktion.

Welche Nahrungsmittel führen am häufigsten zu einer Allergie?

Zu den häufigsten Auslösern einer primären Nahrungsmittelallergie zählen

  • Erdnüsse
  • Baumnüsse
  • Soja
  • Fische und Schalentiere
  • Kuhmilch
  • Weizen
  • Hühnerei

Die klassische Nahrungsmittelallergie am Beispiel der Weizenallergie

Die von Weizenallergenen ausgelösten Reaktionen können innerhalb von Minuten bis wenige Stunden nach einer Mahlzeit auftreten (Soforttyp-Allergie). Das Spektrum reicht von lokalen akuten Symptomen im Magen-Darm-Trakt wie Erbrechen, Übelkeit, Durchfall, Verstopfungen und Blähungen und erstreckt sich über Hautreaktionen (z. B. Urtikaria, Ekzemverschlechterung bei Neurodermitis) bis hin zu schweren Allgemeinreaktionen wie dem anaphylaktischen Schock mit fatalem Ausgang. Meist entwickeln Kinder eine Weizenallergie vom Soforttyp (Prävalenz 9 %), die sich aber in der Regel bis zum Schulalter auswächst und nur bei wenigen Patienten bis in das Erwachsenenalter erhalten bleibt (Prävalenz 0,4 %).

Diagnostik

Eine Bestimmung des Gehaltes an IgE im Serum, das gegen ein potentielles Allergen gerichtet ist, kann im Rahmen von Einzelallergenen, Allergenmischungen oder kompletten Allergen-Profilen erfolgen. In der klassischen IgE-Diagnostik in vitro wird häufig die Reaktivität der sIgE-Antikörper gegenüber Gesamtallergenextrakten gemessen. Alle Allergenträger, so auch Nahrungsmittel, enthalten meist mehrere allergierelevante Proteine.

Für die eindeutige Diagnose einer IgE-vermittelten Nahrungsmittelallergie und eine differenzierte Therapieempfehlung ist eine möglichst genaue Identifizierung der auslösenden Allergene wichtig. Eine Sensibilisierung gegen z.B. wasserlösliche Bestandteile des Weizens lässt sich am besten mit einer Bestimmung von sIgE gegen ein Proteingesamtextrakt aus Weizen nachweisen.

Ein positives Testergebnis in der sIgE-Bestimmung stellt zunächst lediglich die Sensibilisierung des Patienten gegen das getestete Nahrungsmittel fest, es bedeutet allerdings nicht selbstverständlich den Nachweis einer Allergie. Die Verdachtsdiagnose sollte im Anschluss mit Hilfe eines labordiagnostischen Testverfahrens (Basophilen-Aktivierungstest, BAT) oder am Patienten direkt (orale Provokation, Prick-Haut-Test) bestätigt werden. Eine Provokationstestung sollte insbesondere bei hochgradig sensibilisierten Patienten nur unter Anleitung und Aufsicht von allergologisch ausgebildetem Fachpersonal erfolgen, um bei Auftreten von schweren anaphylaktischen Reaktionen eine adäquate Notfallbehandlung gewährleisten zu können.