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Migräne: Ursachen, Symptome, Diagnose und moderne Behandlungsmöglichkeiten

Komplementärmedizinische Optionen in der Labordiagnostik und Präventionstherapie

Migräne ist mehr als nur Kopfschmerz – sie ist eine komplexe neurologische Erkrankung, die Millionen von Menschen betrifft. Charakteristisch sind nicht nur starke, einseitige Kopfschmerzen, sondern auch Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Lichtempfindlichkeit und neurologische Ausfälle.

Doch was sind die genauen Ursachen der Migräne? Welche Faktoren lösen eine Migräneattacke aus? Und welche modernen Ansätze gibt es zur Diagnose und Therapie? In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige über Migräne und erhältst wertvolle Tipps zur Prävention und Behandlung.

Was ist Migräne?

Migräne ist eine chronische neurologische Erkrankung, die sich durch anfallsartige, oft pulsierende Kopfschmerzen äußert. Diese treten meist einseitig auf und werden oft von weiteren Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und einer hohen Licht- und Geräuschempfindlichkeit begleitet.

Migräne in Zahlen:

  • 8,5 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Migräne.
  • Frauen sind häufiger betroffen als Männer (14,8 % vs. 6,0 %).
  • Rund 30 % der Migränepatienten erleben vor dem Kopfschmerz eine Aura mit Sehstörungen oder Taubheitsgefühlen.
  • Bei chronischer Migräne treten mehr als 8 Attacken pro Monat auf.

Ursachen: Warum entsteht Migräne?

1. Genetische Veranlagung als Hauptfaktor

Migräne tritt häufig familiär gehäuft auf. Insbesondere Migräne mit Aura hat eine starke genetische Komponente. Studien zeigen, dass bestimmte Gene die neuronale Erregbarkeit beeinflussen und somit die Migräneanfälligkeit erhöhen.

2. Neurologische Prozesse und das Trigeminovaskuläre System

Migräne wird durch eine übererregbare Hirnaktivität ausgelöst. Besonders wichtig sind dabei:

  • Cortical Spreading Depression (CSD): Eine wellenförmige Depolarisation im Gehirn, die zu Auraphänomenen führt.
  • Trigeminovaskuläres System: Aktivierung von Schmerzsensoren, die Gefäßveränderungen und Entzündungen im Kopfbereich auslösen.

3. Migräne-Trigger: Auslöser im Alltag

Viele Patienten berichten von bestimmten Triggern, die eine Migräneattacke auslösen können:

  • Hormonelle Schwankungen: Menstruation, Schwangerschaft oder hormonelle Verhütungsmittel.
  • Stress und Schlafmangel: Psychischer und körperlicher Stress sowie unregelmäßiger Schlaf sind häufige Ursachen.
  • Ernährung: Bestimmte Nahrungsmittel wie Alkohol, Koffein, Schokolade, Käse oder Glutamat können Migräne begünstigen.
  • Wetterveränderungen: Föhn, Luftdruckschwankungen oder hohe Luftfeuchtigkeit sind bekannte Auslöser.
  • Licht- und Lärmreize: Flackerndes Licht (z. B. Bildschirme, Neonlichter) und starke Geräusche können eine Attacke hervorrufen.

Symptome der Migräne: Mehr als nur Kopfschmerzen

Migräne verläuft in vier Phasen, die individuell unterschiedlich ausgeprägt sein können

1. Prodromphase (Vorbotenphase)

Bis zu 48 Stunden vor einer Attacke treten erste Symptome auf:

  • Konzentrationsprobleme
  • Stimmungsschwankungen
  • Heißhunger oder Appetitlosigkeit
  • Muskelverspannungen

2. Auraphase (bei Migräne mit Aura)

Etwa 30 % der Migränepatienten erleben eine Aura mit neurologischen Störungen:

  • Sehstörungen: Flimmern, Zickzackmuster, Skotome
  • Sensorische Symptome: Kribbeln, Taubheitsgefühle
  • Sprachstörungen: Wortfindungsstörungen oder Verwirrtheit

3. Kopfschmerzphase

Der eigentliche Migränekopfschmerz kann zwischen 4 und 72 Stunden andauern. Typische Merkmale:

  • Einseitiger, pulsierender Kopfschmerz
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Licht-, Lärm- und Geruchsempfindlichkeit
  • Verstärkung durch körperliche Aktivität

4. Postdrom (Erholungsphase)

Nach dem Abklingen des Kopfschmerzes bleibt häufig eine Erschöpfung bestehen:

  • Verstärkte Müdigkeit
  • Konzentrationsprobleme
  • Muskelschmerzen

Diagnose: Wie wird Migräne erkannt?

Da es keine spezifischen Biomarker für Migräne gibt, erfolgt die Diagnose durch eine Ausschlussdiagnostik. Ein Kopfschmerztagebuch kann helfen, Muster zu erkennen und die Migräne von anderen Kopfschmerzarten abzugrenzen.

Unterschied zwischen Migräne und Spannungskopfschmerz

MerkmaleMigräneSpannungskopfschmerz
SchmerzlokalisationEinseitigBeidseitig
SchmerzcharakterPulsierend, pochendDumpf, drückend
IntensitätMittel bis starkLeicht bis mittel
BegleiterscheinungenÜbelkeit, Aura, Licht- und GeräuschempfindlichkeitKeine Begleitsymptome

 

Fazit: Wie kannst du Migräne vorbeugen?

Migräne ist eine komplexe neurologische Erkrankung, die durch genetische Faktoren und Umweltreize beeinflusst wird. Obwohl keine Heilung existiert, gibt es effektive Strategien zur Behandlung und Prävention.

Wichtige Maßnahmen zur Migräne-Vorbeugung:

Individuelle Trigger erkennen (z. B. Ernährung, Stress, Schlafmangel)
Regelmäßige Bewegung und Entspannungstechniken (Yoga, Meditation)
Ausgewogene Ernährung (Vermeidung von Trigger-Lebensmitteln)
Medikamentöse Prophylaxe bei häufigen Attacken

Leidest du unter Migräne und suchst nach einer individuellen Lösung? Eine gezielte Diagnostik und Prävention kann helfen, Migräneanfälle zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern!

Informieren Sie sich als Therapeut gerne in den Videos „Der Migräne-Detektiv (Folge 1)“ und „Der Migräne-Detektiv (Folge 2)“mit Dr. medic Roland Pfeiffer.

Zum Thema „Eisenversorgung bei Migräne“ informieren Sie sich in der gleichnamigen Laborinformation wie auch in der Online-Fortbildung „Migräne und Eisenstoffwechsel“ mit dem Mikronährstoff-Experten Dr. med. Rainer Didier am 12. September 2024.